Gesundheit und Bildung: ein gutes Team!

Gesundheit und Bildung: ein gutes Team!
Gesundheit und Bildung: ein gutes Team!

Bildung und Gesundheit - ein gutes Team!

Das Grundschulalter ist eine Lebensphase, die durch zahlreiche Entwicklungsschritte  und  -aufgaben gekennzeichnet ist. Mit dem Übergang in die Schule verändert sich das Leben von Kindern grundlegend; sie unterliegen einem Rhythmus, der durch das Schulsystem vorgegebenen wird und sie sind gefordert, die in der Schule festgelegten Entwicklungs- und Lernaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Eine gute Gesundheit und eine angemessene Unterstützung in der Schule und in der Familie erleichtert es Kindern, die an sie gestellten Herausforderungen erfolgreich zu meistern. So ist die Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für den Bildungserfolg unserer Kinder! Zugleich ist Bildung eine grundlegende Bedingung für die gute Gesundheit im Kindes- und Erwachsenenalter. Bildung und Gesundheit - ein wirklich gutes Team also!

Gesundheit und Bildung: ein gutes Team!

© Gelpi, stock.adobe.com

Warum sollten wir uns mit Gesundheit und Bildung näher auseinandersetzen?

Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Daran gibt es wohl keinen Zweifel. Gesundheit wünschen wir anderen zum Geburtstag oder wenn sie niesen müssen; gute Besserung, wenn jemand krank ist; und wir freuen uns, wenn die Person wieder gesund ist. Wenn wir gesund sind, fühlen wir uns wohl. Wer sich aber in ihrer oder seiner Umgebung nicht wohlfühlt, zum Beispiel am Arbeitsplatz, in der Schulklasse oder bei einer Familienfeier, fühlt sich wie krank. Gesundheit und Wohlbefinden sind die Voraussetzung für eine hohe Leistungsfähigkeit. Das soll nicht heißen, dass jemand, der zum Beispiel aufgrund einer chronischen Krankheit oder Beeinträchtigung nicht gesund ist, nicht leistungsfähig ist. Gleiche Leistung – oder sogar eine höhere wie bei dem Astrophysiker Stephen Hawking – ist möglich, sie kostet diese Person nur oftmals ein Mehrfaches an Anstrengung. Viele Voraussetzungen für Gesundheit und Wohlbefinden haben wir selbst in der Hand, ob im Elternhaus oder in der Schule. Wir können für eine ausgewogene Ernährung sorgen, Bewegungsanreize schaffen und uns um ein gutes Miteinander kümmern. Aber was hat das Ganze eigentlich mit Bildung und damit mit der Schule zu tun?

Wie hängen Gesundheit und Bildung zusammen?

Es gibt Belege dafür, dass Menschen mit einem höheren Bildungsgrad gesundheitsbewusster und auch gesünder sind, länger und in „gesünderen“ Umwelten leben. Gleichwohl steht das Bildungsniveau einer Familie in Deutschland in Wechselwirkung mit dem sozialen Status. Hieraus entsteht oft ein Teufelskreis aus niedrigem Sozialstatus, geringeren Bildungs- und Teilhabechancen, fehlenden gesundheitlichen Ressourcen und erhöhten gesundheitlichen Belastungen sowie der Häufigkeit und Schwere von Erkrankungen (Geißler 2006).

Wer sollte sich für Gesundheit und Bildung einsetzen – die Eltern, die Schule oder beide?

An diesen Beispielen zeigt sich schon, dass es beim Thema „Gesundheit und Schule“ immer darum geht, dass Elternhaus und Schule ihren jeweils eigenen Teil der Zuständigkeiten übernehmen. Und es ist auch nachvollziehbar, dass der Erfolg größer ist, wenn Elternhaus und Schule am selben Strang – und in die selbe Richtung! – ziehen. Schule kann auf die Wichtigkeit gesunder Ernährung aufmerksam machen und im Rahmen von schulinternen Angeboten insbesondere im Ganztagsbereich auch selbst darauf achten, Eltern können über ihr Ernährungsangebot ihre Kinder positiv unterstützen. Lehrerinnen und Lehrer können bei der Gestaltung der Lernarrangements Bewegungselemente einbauen, die Schule insgesamt kann Bewegungsanreize durch die Schulhof- und Pausengestaltung schaffen, Eltern können ihr Kind in Sportvereinen anmelden oder an Wochenenden schwimmen gehen. Lehrkräfte und Eltern können darauf achten, dass Kinder gefordert, aber nicht überfordert werden, dass das Klima im Elternhaus, in der Klasse und in der Schule insgesamt dazu beiträgt, dass sich alle – Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer – wohlfühlen.

Warum ist Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Schule für die Kinder und für die Fachkräfte so wichtig?

Für die Schule heißt das nicht unbedingt, wie es manche Forschenden fordern, zusätzlich „Gesundheit“ zu unterrichten. Nach allem, was wir bisher über das Lernen wissen, unterstützen Merkmale, die die Gesundheit fördern, auch das Lernen. Die vielfach erzählte Parabel vom Wanderer und dem Holzfäller mag die Situation mancher Lehrkräfte illustrieren: Ein Wanderer trifft auf seinem Weg durch den Wald auf einen Holzfäller, der im Schweiße seines Angesichts einen Baum fällt. Der Wanderer bleibt kurz stehen, beobachtet den Holzfäller und bemerkt dann: „Guter Mann, Ihre Axt ist ja ganz stumpf. Sie sollten sie schärfen.“ „Ich weiß,“ entgegnet der Holzfäller, „ich habe aber keine Zeit dazu. Ich muss noch acht Bäume fällen und habe erst zwei geschafft.“ – Ich habe keine Zeit für die Gesundheitsthemen, ich muss den Kindern doch Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen. Sich mit gesundheitsfördernden Themen auseinanderzusetzen, ist, wie seine Axt zu schärfen. Das Holzfällen wird einfacher. Und die Berücksichtigung eines Wohlfühlklimas (angstfreies Lernen, hilfreiches Feedback) und zum Beispiel Bewegung erleichtert das Lehren und Lernen.

Was sind die Voraussetzungen für bessere Gesundheit und gelingende Gesundheitsförderung?

Ein wesentlicher gesundheitsfördernder und gesund erhaltender Faktor ist der von Aaron Antonovsky (1997) so benannte „Kohärenzsinn“: Verstehe ich die Welt und das, was um mich herum geschieht? - Ich blicke durch. Stehen mir die Mittel zur Verfügung, um die Anforderungen zu meistern? - Ich kann’s packen. Erlebe ich die Anforderungen nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung, die meine Anstrengungen und mein Engagement verdient? - Es lohnt sich. Lehrerinnen und Lehrer (und auch Schulleiterinnen und Schulleiter) können den Kohärenzsinn fördern, indem sie ihr eigenes Handeln an den drei Aspekten des Kohärenzsinns prüfen: Sind meine Aufträge, Aufgaben und Anweisungen verstehbar? Können sie mit den vorhandenen Mitteln bewältigt werden? Ergeben sie aus Sicht der Kinder (Kolleginnen und Kollegen) Sinn? Solche Fragen der Selbstreflexion verändern. Sie verändern die handelnden Personen ebenso wie die Adressaten, und vor allem verändern sie das Klima.

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