Zertifikate für die Schulverpflegung

Zertifikate für die Schulverpflegung

Hinweis:

Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten zur Zertifizierung im Bereich der Schulverpflegung, erheben dabei aber keinen Anspruch auf eine vollständige Darstellung aller Zertifikate.

Der Weg durch den Zertifikate-Dschungel

Zertifikate und Siegel sind in der heutigen Zeit allgegenwärtig und teils in ihrer Vielfalt auch unüberschaubar. Im Bereich der Schulverpflegung ist eine Zertifizierung besonders sinnvoll. Wir erläutern, warum, und führen Sie durch den Zertifikate-Dschungel.

Bevor Sie große Veränderungen im Bereich der Schulverpflegung planen, ist es sinnvoll, zunächst den jetzigen Zustand und die Qualität der Schulküche oder des Zulieferers zu überprüfen. Dazu können Sie eigene Checklisten führen oder Befragungen durchführen. Eine Unterstützung dabei bietet die Kampagne „Macht Dampf! – Für gutes Essen in Kita und Schule“. In der Ideenbox und dem angebotenen Medienpaket für den aid-Ernährungsführerschein sind die wichtigsten Tipps und Materialien der Kampagne enthalten. Hierin finden alle Engagierten rund um die Schul- und Kitaverpflegung – Kita-Leitung, Schulleitung, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher oder Eltern – Infos und Hilfen, die sie brauchen, um sich für besseres Kita- bzw. Schulessen einzusetzen. Allerdings ist die Überprüfung und Sicherung der Qualität meist eine Aufgabe, die, allein aus Zeitgründen, im besten Fall durch „Profis“ erfüllt werden sollte (Peinelt 2018, S. 61).

Vorteile einer Zertifizierung

Nicht einmal jede zehnte Schule strebt eine Zertifizierung an oder ist bereits zertifiziert (Peinelt 2018, S. 52). Dabei können Träger und Schulen mit der Umsetzung klar definierter Qualitätsstandards für die Schulverpflegung zeigen, dass sie die „Lebenswelt Schule“ gesundheitsfördernd gestalten und ihnen ein gesundheitsförderndes Verpflegungsangebot wichtig ist. Dieses Bemühen wird von Eltern und Kindern gewürdigt und ist somit ein klarer Wettbewerbsvorteil.  

Eine Zertifizierung hilft bei der Umsetzung eines bedarfsgerechten, ausgewogenen Verpflegungsangebotes sowie bei der Qualitätssicherung für den gesamten Prozess der Verpflegung. Mit einer Zertifizierung der Schulverpflegung stellen Sie hohe Anforderungen an ein gesundes Essen, an eine optimale Lebensmittelauswahl und -zubereitung, aber auch an gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in der Schule in puncto Mittagessen. Durch eine Zertifizierung erhalten alle Beteiligten wertvolle Hilfestellungen – neben dem Küchenpersonal in den Schulen und den Offenen Ganztagsschulen sind dies auch Eltern und Elternvertreter sowie Essensanbieter (DGE 2015, S. 11).

Zertifizierungen für die Schulverpflegung: 1. Schule + Essen = Note 1-Zertifizierung

Die Schule + Essen = Note 1-Zertifizierung und die Schule + Essen = Note 1-PREMIUM-Zertifizierung sind Angebote der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE 2018b). Beide Zertifizierungen sind kostenpflichtig und orientieren sich an den DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung.

 

Schule + Essen = Note 1-Zertifizierung und Schule + Essen = Note 1-PREMIUM-Zertifizierung

Konzept

Überprüfung der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in den Bereichen Lebensmittel, Planung und Herstellung der Speisen und Lebenswelt (DGE 2018b)

Was wird zertifiziert?

Einzelne oder mehrere Menülinien

Nutzer

Schulen

Bewertung durch

Checkliste und Audit (DGE 2015, S. 1f.)

Gültigkeit

Mindestens drei Jahre, jährliche Kontrollen (Umfang richtet sich nach erreichter Punktzahl) (DGE 2015, S. 4)

Stufung

Für die Premium-Zertifizierung müssen zusätzlich die Nährstoffe optimiert sein sowie Frühstück und Zwischenmahlzeit optimiert werden (DGE 2018b).

Zertifizierungen für die Schulverpflegung: 2. Die DGE-Zertifizierung für Caterer sowie die DGE-PREMIUM-Zertifizierung für Caterer

Die DGE-Zertifizierung für Caterer sowie die DGE-PREMIUM-Zertifizierung für Caterer bietet das Äquivalent zur Schule + Essen = Note 1- Zertifizierung für Zulieferer.

 

DGE-Zertifizierung für Caterer und DGE-PREMIUM-Zertifizierung für Caterer

Konzept

Überprüfung der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in den Bereichen Lebensmittel, Planung und Herstellung der Speisen je nach Zuständigkeit des Caterers der Lebenswelt (DGE 2018a)

Was wird zertifiziert?

Einzelne oder mehrere Menülinien

Nutzer

Cateringunternehmen, Schulträger (beispielsweise bei der Auswahl von Caterern für die Schulverpflegung)

Bewertung durch

Checkliste und Audit (DGE 2018a)

Gültigkeit

Keine Angaben

Stufung

Für die Premium-Zertifizierung müssen zusätzlich die Nährstoffe von mindestens einer Menülinie optimiert sein (DGE 2018a).

Zertifizierungen für die Schulverpflegung: 3. Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie des TÜV Rheinland in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein

Mit dem Zertifikat Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie (früher: Kochmützen-Zertifizierung) bietet der TÜV Rheinland in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein eine weitere Möglichkeit zur Zertifizierung. Diese können Sie auf die eigene Küche, Essensausgabe oder den Schulkiosk anwenden oder Sie besprechen Ihre Zertifizierungspläne mit Ihrem Cateringunternehmen. Zwar ist die Zertifizierung kostenpflichtig, doch werden die Kosten dafür auf das Mittagessen umgeschlagen, was eine Preissteigerung von circa einem Cent pro Essen nach sich zieht (Peinelt 2018, S. 43). Auch bei der Auswahl eines geeigneten Zulieferers ist es sinnvoll, ein bereits zertifiziertes Unternehmen auszuwählen oder eines, das bereit ist diesen Prozess zu durchlaufen (Wetterau 2015, S. 15).

 

Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie des TÜV Rheinland in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein

Konzept

Angelehnt an DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung, geht aber darüber hinaus (TÜV 2018, S. 3). Ganzheitlich: Überprüfung des gesamten Prozesses in Hinblick auf Hygiene, Vollwertigkeit, Ökologie und Qualität des Services (Wetterau 2017, S. 6).

Was wird zertifiziert?

Einzelne oder gemeinsame Zertifizierung der Produktion und Ausgabe sowie Schulkiosk (Wetterau 2017, S. 4)

Nutzer

Cateringunternehmen, Schulen, Schulträger, beispielsweise bei der Ausschreibung von Dienstleistern für die Schulverpflegung (Wetterau 2017, S. 4)

Bewertung durch

Checkliste und Audit (Vor-Ort-Überprüfung) mit Belegprüfung (Vor-Audit möglich) (Wetterau 2017, S. 4)

Gültigkeit

Drei Jahre, jährliche Kontrollen (Audits) (Wetterau 2017, S. 11)

Stufung

Drei verschiedene Stufen – „basic“ „medium“ und „premium“ – sind erreichbar (Wetterau 2017, S. 7)

Zertifizierungen für die Schulverpflegung: 4. „whatsEAT“ der Hochschule Fulda

Wenn das Essen in der Schule nicht völlig selbstständig zubereitet werden kann, bietet das Markenzeichen „whatsEAT“ der Hochschule Fulda eine gute Hilfestellung bei der Speisenauswahl (ZCMK 2018).

 

„whatsEAT“ der Hochschule Fulda

Konzept

Das Markenzeichen whatsEAT erhalten Produkte, die sich als besonders geeignet für die Schulverpflegung bewiesen haben. Dabei werden die Produkte nach den Standards für die Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) bewertet. Zum einen sollen sie durch ihre Nährwerte und Inhaltsstoffe überzeugen und gut zu verarbeiten sein, zum anderen den Kindern auch schmecken (ZCMK 2018).

Was wird zertifiziert?

Mit dem Markenzeichen werden Convenience-Produkte, also vorverarbeitete Lebensmittel für die Schulküchen, ausgezeichnet (ZCMK 2018).

Nutzer

Zulieferer und Lebensmittelproduzenten lassen ihre Produkte zertifizieren und können sich hierdurch besonders hervorheben. Cateringunternehmen, Mensabetreiber/innen, Schulleiter/innen, Lehrer/innen und Schüler/innen erkennen besonders geeignete Produkte auf einen Blick (ZCMK 2018).

Bewertung durch

Produktmerkmale (zum Beispiel Zusatzstoffe, Genussqualität, Nährstoffgehalt, Energiegehalt) (38%), Verarbeitungsmerkmale (zum Beispiel Verarbeitbarkeit und Hygiene) (12%), Schülertestung (Geschmackstestung/ Akzeptanz durch Schüler/innen) (50%)

Gültigkeit

drei Jahre (ZCMK 2018)

Stufung

keine

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